Die wichtigsten Dos and Don’ts für den sicheren Umgang mit Wasserstoff

  1. Sorgen Sie für gute Belüftung! Gasförmiger Wasserstoff verdampft schnell. Eine wirksame Lüftung verhindert, dass er sich anreichert, was die Explosionsgefahr erhöhen und Atembeschwerden verursachen würde.
     
  2. Verwenden Sie eine geeignete persönliche Schutzausrüstung! Denn eiskalter Wasserstoff (flüssig oder gerade verdampfend) kann schwere Verletzungen (Kälteverbrennungen) verursachen.
     
  3. Überprüfen Sie regelmäßig die Vakuumisolierung von Rohrleitungen und Behältern, die flüssigen Wasserstoff enthalten! An schlecht isolierten Stellen kann Luft kondensieren; flüssiger Sauerstoff aber stellt ein hohes Brandrisiko dar.
     
  4. Vermeiden Sie die Bildung eines zündfähigen Gemisches aus Wasserstoff und Luft bzw. Sauerstoff! Gemische mit einem Gehalt zwischen 4 Vol-% und 77 Vol-% Wasserstoff in Luft können explodieren.
     
  5. Vermeiden Sie Zündquellen! Sobald sich ein explosionsfähiges Gemisch gebildet hat, kann es jederzeit durch heiße Oberflächen oder Funken und diverse andere Energiequellen entzündet werden.
     
  6. Erarbeiten Sie als Betreiber einen Zonenplan für Ihre Wasserstoffanlage! Von Zone 0 bis Zone 2 oder – falls nicht nötig – gar keiner Zoneneinstufung: Rund um Anlagen, die Wasserstoff erzeugen oder nutzen, ist alles denkbar. Nur wer informiert ist, kann für entsprechenden Explosionsschutz sorgen.
     
  7. Achten Sie darauf, dass Anlagen ordnungsgemäß mit Geräten ausgestattet sind, die für die jeweilige Zone geeignet und gemäß den geltenden Explosionsschutzrichtlinien zugelassen sind! Portable Geräte und Betriebsmitteln sollten sicherheitshalber für Zone 0 geeignet sein, in der eine explosionsgefährliche Atmosphäre häufig auftritt.
     
  8. Nur äußerst hochwertige, entsprechend ausgewählte Materialien verhindern Leckagen! Dies muss auch bei der Auswahl von Ersatzteilen berücksichtigt werden.
     
  9. Achten Sie bei möglichen Wasserstoffbränden auf blasse Flammen! Wasserstoff brennt mit einer fast farblosen Flamme. Sie ist jedoch extrem heiß und kann eine Länge von bis zu 30 m erreichen. Verwenden Sie gegebenenfalls eine Wärmebildkamera oder machen sie die Flamme mit einem Wassernebel sichtbar.

Fazit: Wasserstoff kann die bevorstehende Energiewende unterstützen

Diese Liste kann niemals erschöpfend sein. Anlagen- und Apparatebauer sowie Anlagenbetreiber, die sich mit der Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff befassen, müssen die geltenden Vorschriften in- und auswendig kennen und deren Einhaltung jederzeit sicherstellen. Eines ist aber hoffentlich klar: Wasserstoff ist zwar ein gefährliches Gas, aber diese Gefahren sind beherrschbar, so wie auch die Gefahren vieler anderer Gase, wie Propan, Butan und Erdgas, also Methan, beherrschbar sind. Ebenso wichtig ist es, sich der Eigenschaften und Risiken von tiefkaltem Wasserstoff bewusst zu sein. Dies gilt jedoch auch für flüssigen Stickstoff und kaltes Kohlendioxid. Die einzigartigen sicherheitstechnischen Eigenschaften von Wasserstoff sind sicherlich kein Grund, ihn als Schlüsselelement der Energiewende zu übersehen.

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