Digitales Wartungshandbuch: Direkter Zugriff auf Infos zum Wartungszustand

Wartungen von Komponenten, Maschinen und Anlagen gehören zum Tagesgeschäft von Betreibern einer Produktionsanlage. Entweder werden diese Aufgaben von der eigenen Serviceabteilung oder von externen Dienstleistern durchgeführt.

Eine Wartung dient dazu, die Betriebsbereitschaft der Maschine oder Anlage zu erhalten, bzw. das Fortschreiten der Abnutzung zu verzögern oder im besten Fall ganz zu verhindern. Je nach Anwendung gehören Wartungen auch zu den sogenannten Betreiberpflichten, die im Extremfall von Genehmigungsbehörden dem Betreiber zur Auflage gemacht werden.

Die Wartungsaufgaben können je nach Maschinentyp oder Anlage unterschiedlich ausfallen und z.B. die Reinigung von Teilen, den vorbeugenden Austausch von Teilen oder der Anwendung und Nutzung von Verbrauchsmaterialien (z.B. Schmierung von beweglichen Teilen) beinhalten.

Grundsätzlich basieren die Wartungsschritte auf den Vorgaben der Komponenten-, Anlagen-, bzw. Maschinenherstellern. In der Regel werden die notwendigen Wartungsschritte, die geltenden Sicherheitshinweise, die Anforderungen an die Qualifikation der Techniker, sowie die benötigten Teile in der jeweiligen Dokumentation beschrieben und an den Betreiber übergeben. Anlagen- und Maschinenbauer greifen dabei auf die Wartungsanweisungen der Komponentenhersteller zurück und ergänzen diese mit ihren eigenen Wartungsinformationen im Rahmen der jeweiligen Maschine oder Anlage.

Auf Betreiberseite werden die Informationen oftmals in eine Wartungssoftware überführt, um die regelmäßig anstehenden Wartungen zu planen und zu koordinieren. Hierzu zählt auch die zeitgerechte Bereitstellung der benötigten Werkzeuge und Teile. Da die Übergabe oftmals nur als Bestandteil der Betriebsanleitungen erfolgt, entsteht auf allen Seiten ein recht hoher manueller Aufwand. Die benötigten Informationen rund um die Wartung müssen aus den Dokumenten zusammengefasst und in eine Wartungssoftware übertragen werden. Dies findet oft noch durch einen ressourcenintensiven, manuellen Copy & Paste-Ansatz statt.

Deutliche Verbesserung verspricht hier das Digitale Wartungshandbuch, welches im Submodell Maintenance einer Verwaltungsschale realisiert werden kann. In diesem Submodell haben alle Teilnehmer der Wertschöpfungskette die Möglichkeit, alle benötigten Wartungsinformationen in einem interoperablen Format weiterzugeben. Dies ermöglicht eine deutlich einfachere Zusammenfassung der Wartungsdetails sowie die Integration in eine Wartungssoftware – ganz ohne manuelle Copy & Paste-Prozesse. Die Qualität der Wartungsinformationen steigt damit deutlich an und das gesamte Zusammenspiel von der einzelnen Komponente bis zur fertigen Anlage wird wesentlich erleichtert.

Konsequent eingesetzt wird es dadurch zukünftig möglich, Wartungen im Feld ganz einfach durchzuführen und digital zu dokumentieren. Der Techniker im Feld braucht nur den QR-Code des Digitalen Typenschilds zu scannen, und erhält einen direkten Zugriff auf alle benötigten Wartungsinformationen aus der Verwaltungsschale des Produkts. Darüber hinaus kann der QR-Code des Digitalen Typenschilds dazu genutzt werden, das Produkt (Asset) in der eigenen Wartungssoftware zu identifizieren und die durchgeführten Arbeiten direkt digital zu dokumentieren. In letzter Konsequenz entfällt dadurch auch die nachträgliche Digitalisierung von z.B. Papier-Checklisten, die heutzutage oft noch eingesetzt werden.

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